Jürgen Elschenbroich
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Bad Berleburg, 15. Februar 2002

Betr.: Windkraftnutzung im Naturpark Rothaargebirge
Anlg.: Kurzanalyse der volkswirtschaftlichen Nutzung des Rothaargebirges

Sehr geehrter Herr Ministerpräsident!

Sicherlich ist Ihnen aufgrund zahlreicher Pressemitteilungen nicht entgangen, daß sich immer mehr Bewohner des Naturparks Rothaargebirge gegen die Aufstellung von Windkrafträdern wehren. Diese Bewohner haben eine enge, über Jahrhunderte gewachsene Beziehung zu ihrer Landschaft entwickelt. Mit dieser Landschaft ist ihr Heimatgefühl eng verbunden.

Der Reiz dieser einmalig schönen, weitgehend unzerstörten Landschaft ist es, der jährlich viele Urlauber in diese Region führt. Diese Besucher suchen die Ruhe und Abgeschiedenheit in einer von menschlichen Eingriffen weitgehend verschont gebliebenen Naturlandschaft, wie sie in Deutschland inzwischen sehr selten geworden ist. Auf Grund der Altersstruktur der Bevölkerung wird die Zahl der älteren Besucher, die diese Art der Erholung suchen, zukünftig eher zu- als abnehmen.

Von dieser unzerstörten Landschaft und dem Wald hängen im Rothaargebirge viele Existenzen ab. Dies gilt besonders für die Tourismuswirtschaft. Immer mehr Deutsche entscheiden sich dafür, Urlaub im eigenen Land zu machen.

Herr Dr. Datzer versucht gerade in Ihrem Auftrag mit großem Engagement, guter Konzeption und viel Erfolg diesen Tourismus im Rothaargebirge zu fördern. Als Beispiel sei der Rothaarsteig genannt. Als Höhenweg, der auf dem Kamm des Rothaargebirges entlang führt, bietet dieser Wanderweg einen weiten Panoramablick über die großen Waldflächen, die romantischen Wiesentäler mit mäandernden Bächen und den in die Landschaft malerisch eingefügten Dörfern. Da ist es geradezu kontraproduktiv, wenn der Wanderer zukünftig auf die hoch aufragenden, weithin sichtbaren, sich drehenden Windräder in dieser Landschaft blickt.

Herr Ministerpräsident, ich schätze Sie als weitsichtigen, durchsetzungsfähigen Politiker. Heute möchte ich Ihre politische Weitsicht ansprechen.

Ich bitte Sie sich dafür einzusetzen, dass der Naturpark Rothaargebirge von der Nutzung durch Windkraft ausgespart wird, damit diese einmalige Mittelgebirgslandschaft auch der nachfolgenden Generation in ihrem naturnahen, unzerstörten Zustand erhalten bleibt.

Damit würden Sie eine Politik für die Menschen in diesem Raum machen und diese würden es Ihnen danken. Es geht nicht um die Frage ob die Nutzung der Windkraft für die Energieerzeugung Sinn macht, es geht vielmehr um die Frage wo die Nutzung Sinn macht und sie stattfinden soll.

Es besteht für die Politik keinerlei unabdingbarer Zwang dafür, diese Nutzung in einem Naturpark zuzulassen, dabei in Kauf nehmend, dass einmalige, selten gewordene Landschaften dauerhaft zerstört werden. Maßgebend ist einzig und allein der politische Wille.

Herr Ministerpräsident, die Bewohner des Rothaargebirges sind bereit auch ihren Beitrag zur Energieerzeugung und –einsparung zu leisten. Das Rothaargebirge bietet sich an zu einem Forschungs- und Technologiezentrum und zu einem Produktionsstandort für die Nutzung des regenerativen Rohstoffs Holz zu werden. Nähere Einzelheiten enthält die Empfehlung meiner beiliegenden Kurzanalyse.

An Ihrer Meinung zu vorstehendem Thema bin ich sehr interessiert. Ihrer geschätzten Antwort entgegen sehend verbleibe ich

Mit freundlichen Grüßen
Ihr
Jürgen Elschenbroich

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